ANTIGONE

Tragödie nach Sophokles in einer Fassung von Philip Jenkins

 

Ausstattung: Wiebke Horn

Sound: Markus Aubrecht

mit Teresa Zschernig, Barbara Fressner, Arnold Hofheinz, Julia Siebenschuh, Gregor Faubel, Till Petri und Gerold Ströher

 

PREMIERE am 8. OKTOBER 2013

 

Philip Jenkins bringt am Nordharzer Städtebundtheater eine Antigone auf die Bühne, die gleichermaßen hellenisch wie heutig ist. (...) Jenkins bringt eine pausenlose, dichte Klassiker-Fassung von 90 ergreifenden Minuten auf die Bühne, will nicht bildungsbürgerliches Belesenheit demonstrieren, sondern sich bekennen und sein Publikum mitnehmen. Plötzlich steckt der Zuschauer selbst drin in dieser Tragödie mit Mut und Erhabenheit. Oder doch in der Klemme? (...) Aufwühlend intensiv und lebensnah wirkt diese „Antigone“, mit der antike Mythen, die Teil der Kultur-DNS der Menschheit sind, erneuert und erhalten werden. Da braucht es bei Wiebke Horn keine Toga und bei Jenkins weder Chöre noch Seher. Die schönen Hölderlin-Liedtexte legt er den Figuren in den Mund, die damit an Authentizität wachsen. (...) Die Inszenierung vertraut in dieser antiken Heiligenlegende mit dem Märtyrertod auf die Urkraft des Wortes. Jener Dialog von Arnold Hofheinz in der Paraderolle des Herrschers Kreon mit Teresa Zschernig als lebenstapfere Titelheldin, der eine halbherzige letzte Wende vorbereiten könnte, ist des Neu-und Weiter-Denkens und Wieder-Hörens wert. (...) Ein Polit-Krimi, der nach rund 2000 Jahren nichts an Brisanz verloren hat. Staatsräson versus humanitäre Werte – schwere Kost, die Jenkins erstaunlich kurzweilig auftischt.

MITTELDEUTSCHE ZEITUNG