AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT – Vom Kuchen ein TheaterStück
von Philip Jenkins nach Motiven von Marcel Proust
mit Sabine Lorenz, Hubert Dragaschnig, George Nussbaumer
und Monika Bauer, Ophélie Masson, Karin Müller-Vögel, Monika Sommerer, Philipp Salzgeber, Julien Sénamaud
Bühne: Mandy Hanke
Kostüm: Nicole Wehinger
am Theater KOSMOS Bregenz, Premiere am 8. Mai 2025
Es ist die umfangreichste, detaillierteste und einflussreichste Erinnerungs-Reise in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Marcels Prousts Roman-Zyklus „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ schildert in sieben Bänden auf insgesamt über 5000 Seiten die ganze Epoche des Fin de Siècle und seine Gesellschaft, die Natur, die Literatur, das Schauspiel und vor allem die Zeit. Die „Recherche“ – so der Kurztitel, abgeleitet vom französischen Original – ist das eine große Werk, an dem Proust in den letzten 13 Jahren seines Lebens bis zu seinem Tod 1922 unablässig schrieb. Die Publikation der letzten drei Bände erlebte er nicht mehr.
Die berühmte Madeleine (ein einfaches Tee-Gebäck) löst im Ich-Erzähler mit Namen „Marcel“ Erinnerungen an seine Jugend in Paris aus, seine Familie, seine erste Liebe und seinen Wunsch, Schriftsteller zu werden. Er beschreibt ein Panoptikum von zahllosen unvergesslichen Figuren und ihre Beziehungen zueinander, exemplarisch dafür steht die unglücklich/glückliche Beziehung von Charles Swann und Odette de Crécy. Das eigens für das Theater KOSMOS geschriebene Stück konzentriert sich auf diese Figurenkonstellation und mithin auf eine der bekanntesten Liebesgeschichten der modernen Weltliteratur.
„Eine streng der Handlung folgende Bühnenfassung von Marcel Prousts mehr als 5000 Seiten umfassendem Roman-Zyklus ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘ wäre alleine schon aus zeitlichen Gründen absurd. Umso beachtlicher Philip Jenkins‘ rund 80 Minuten dauernde Inszenierung des Werks […]. Fragmente des Romans verschmelzen in ihr gekonnt mit konkreten Lebenserfahrungen von Menschen aus der Region. Das zentrale Motiv vom subjektiven Charakter der scheinbar objektiven Zeit wird dabei klar greifbar und überaus unterhaltsam.“
Sebastian Vetter, NEUE
„Wer sein Repertoire an konkreten Interpretationsansätzen erweitern will, geht im als Ur- und Erstaufführungsbühne positionierten Theater Kosmos nun eher leer aus. Wer aber Ähnliches erwartet wie Jenkins mit ‚Don Quijote‘ vor drei Jahren in Bregenz realisierte, als er ebenfalls Amateure auftreten ließ, die erzählten, warum sie sich in ihrem Leben neuen Herausforderungen gestellt haben, liegt nicht nur richtig, ihm begegnet auch Bereicherndes. […] Die Kombination der fiktiven Handlung mir der realen Theatersituation, die der Musiker George Nussbaumer als in sich ruhender Erzähler stets betont, erfährt durch das Spiel von Hubert Dragaschnig und Sabine Lorenz eine raffiniert intendierte Überhöhung.“
Christa Dietrich, APA