DON QUIJOTE - ein Stück weg von der Wahrheit 

von Philip Jenkins nach Motiven von Cervantes


mit Hubert Dragaschnig, Sabine Lorenz, George Nussbaumer und
Reyhan Çiçin, Walter Gohli, Lea Klimmer, Ronald Waibel, Gabi Wantke
Ausstattung: Sabine Ebner

am Theater Kosmos Bregenz, Premiere am 3. Mai 2022 

 

Schwindler, Hochstapler, Schauspieler - das alles ist er nicht. Der glaubt das wirklich. Dass er ein Ritter ohne Furcht und Tadel ist. Und alle, die ihm nicht zustimmen, sind entweder Feinde oder Marionetten einer mächtigen Weltverschwörung. Solche Menschen gibt es natürlich nicht wirklich. Außer man schlägt morgens die Zeitung auf. Der geistvolle Hidalgo, der 400 Jahre zu spät zur Welt kam, kommt uns 400 Jahre nach seiner Erfindung grade recht: Wahrheit und Verblendung, verrückte Machthaber und hellsichtige Narren, Laienprediger und Laiendarsteller, Treue und Kadavergehorsam - dieser Roman will auf die Bühne wie der Ritter auf sein Pferd. Und wenn er oben ist, dann ist bekanntlich alles möglich.

„Der deutsche Autor und Regisseur Philip Jenkins machte sich gemeinsam mit dem Kosmos_team auf die Suche nach Menschen in Vorarlberg, in deren Biografien sich Aspelte aus der Don Quijote-Figur widerspiegeln. Dabei lag der Fokus auf der Frage, was man ist oder eben nicht mehr ist. Das Ergebnis ist einer der tiefgreifendsten, emotional berührendsten und dabei auch vom philosophischen Gehalt her intelligentesten Theaterabende seit Langem. (...) Was kann Theater heute? Auch diese große Frage schwingt mit. Mit „Don Quijote – ein Stück weg von der Wahrheit“ verlässt das Theater Kosmos den Bereich der Fiktion, vertraut dabei aber auf die Kraft von Kunst und Theater, der man sich – wie auch der Applaus zeigt – gar nicht entziehen will.“

Christa Dietrich, Vorarlberger Nachrichten

 

 

„Ein Theaterfest: Das Bregenzer Theater Kosmos zeigt die umjubelte Bühnenfassung von Philip Jenkins „Don Quijote – ein Stück (weg) von der Wahrheit (...) Vom Traum einer ganz neuen, funkelnden Identität handelt dieser Abend, und von ihrem eigenen Traum erzählen auch[zwei] Mädchen. Sie sind zwei von sechs Expert:innen, die Autor und Regisseur Philip Jenkins ihre Geschichten erzählt haben. Er suchte darin Bezüge zu „Don Quijote“ und schrieb kurze Monologe, Annäherungen an ein Stück Weltliteratur.(...)

Am Keyboard sitzt George Nussbaumer, legt leise atmosphärische Sounds in die Erzählung, spricht die ironischen ersten Sätze des Romans und gesteht, er lese am liebsten Krimis. Und dabei tauscht er den Namen des Chefinspektors aus. Mit seinem eigenen. Wer wär nicht gern mal selber der Held? (...)

Der eigentliche Held, Don Quijote tritt gar nicht auf. Er ist nämlich schon tot. An seinem übermächtigen Erbe arbeiten sich der treue Knappe Sancho Pansa (Hubert Dragaschnig) und die lebenslang verehrte Edeldame Dulcinea von Toboso (Sabine Lorenz) ab. Und das tun sie in unterschiedlichster Gestalt – einmal im hohen Ton von Cervantes, dann wieder in der „hard boiled“ Krimi-Manier von Humphrey Bogart und Laureen Bacall.(...)

Einfach wunderbar, wie unterschiedlich die Annäherungen an die ikonische Gestalt des Don Quijote sein können. (...) Der feine Humor und die geistsprühende Art, die Philip Jenkins beflügelt hat, machen seine Bühnenfassung zu einem wunderbaren Theaterfest!"

Ingrid Bertel, ORF

 

 

„Jenkins’ DON QUIJOTE ist ein wirklich gut gebautes Stück, das die rasanten Stilwechsel der Schauspieler mit dem Erzählton der Expert:innen kontrastiert.“

Ingrid Bertel, Kulturzeitschrift
 

 

„Hubert Dragaschnig und Sabine Lorenz verkörperten ihre Rollen des Sancho Pansa und der Dulcinea sehr authentisch und mitreißend. Mit einem langen Applaus zeigt sich das Publikum sichtlich überzeugt.“

Sieglinde Wöhrer, NEUE